Von: Joachim Lindenberg <****************@lindenberg.one>
Gesendet: 15.11.2024 09:48
An: <info@datev.de>
Betreff: E-Rechnungsplattform
Anlagen: 404.pdf, Joachim Lindenberg: Ihre Rechnung 1100 vom 13.11.2024, Testergebnis für datev.de (datev.de), Testergebnis für datev.de (datev.de)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich habe ein paar Gehversuche mit Ihrer Lösung DATEV E-Rechnungsplattform unternommen, und bin alles andere als begeistert:

 

·       Mein Browser ist Englisch, da erscheinen Fehlermeldungen (Anlage). Selbst wenn ich meine Sprache in den Einstellungen auf Deutsch ändere bleibt das meiste Englisch. Das sollten Sie mal vollständig testen und überdenken.

·       Bei der Registrierung sind Angaben Pflicht, die keine Erklärung haben:
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ein Leerzeichen beim Unternehmen geht, ist aber unsinnig.

·       Die Darstellung bei der Eingabe ist total unlogisch:

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aufgrund der Reihenfolge würde ich als Total den Bruttowert erwarten. Vermutlich ist das Menge * Preis, aber dann packen Sie es doch vor die Steuer.

·       Als Menge bräuchte ich auch /Jahr – das fehlt bei Ihnen. Weglassen kann man die Einheit aber auch nicht

·       Als Freiberufler ist bei mir Firma und Ansprechpartner identisch – wie werde ich die Dopplung los?

·       Die Email mit der erstellten Testrechnung füge ich bei. Der Text der Email ist einfach unnötig und unsinnig – insbesondere auch weil die Antwort an mich und nicht DATEV gehen würde. Niemand interessiert sich hier für den Auftragsverarbeiter, sondern einzig und allein für die Rechnung. Wie kann ich das abschalten?

·       Im XML der Rechnung taucht die Empfänger-Email auf. Da ich Ihren Text für unnötig halte und die Rechnung gerne selbst prüfen und dann versenden würde: wie kann ich da die richtige Emailadresse eingeben ohne dass Sie die erstelle Rechnung gleich versenden?

·       Sie schreiben etwas von Signatur und meinen S/MIME. Sinnvoll wäre eine Signatur des PDFs statt der Email, aber das machen sie nicht.

·       In der Übersicht taucht eine Rechnung bereits als gesendet auf, bevor sie dem Empfänger wirklich zugestellt wurde. Ich kann das sicher sagen, denn …

·       Ich habe meinen Email-Sicherheits-Test (https://blog.lindenberg.one/EmailSicherheitsTest) laufen lassen. Sie verwenden STMP-DANE, aber leider keine obligatorische Verschlüsselung, obwohl das Stand-der-Technik ist.  Damit ist Ihr Versprechen im AVV „Für den Transport per E-Mail werden Daten, die dem Berufsgeheimnis des Verantwortlichen unterliegen, grundsätzlich nach dem Stand der Technik verschlüsselt“ nicht eingehalten. Oder muss ich „grundsätzlich“ wie Juristen interpretieren? Da dieses Wort an einigen Stellen auftaucht: welche Ausnahmen muss ich wann noch erwarten?

·       An eine Frage, ob ich einem Berufsgeheimnis unterliege, kann ich mich nicht erinnern, und eine Einstellung dafür habe ich nicht gefunden.

·       Dass Sie in Ihrem AVV eine URL für Unterauftragsverarbeiter und TOMs verwenden und die dort hinterlegten TOMs jederzeit auch zum schlechteren ändern können halte ich für unzulässig.

·       „Hierbei werden DATEV bekannte Schwachstellen gemeldet, um geeignete Maßnahmen zur Risikoreduzierung und Fehlerbehebung zu treffen.“ – wer meldet wem was? Und warum werden Schwachstellen nur gemeldet und nicht gepatcht?

·       Dass Sie bei einem von Ihnen verursachten Leak Geld vom Kunden für die Mitwirkung bei Art 32ff wollen – das halte ich für unverschämt.

·       Die Anonymisierungsvereinbarung halte ich für illegal. Anonymisierung von Daten bedarf einer Rechtsgrundlage nach Art. 6, nicht einfach einer Klausel im AVV.

·       Ich spare mir weitere Mängel des AVVs auf für den Fall, dass Sie konstruktiv reagieren.

 

Vorsichtshalter kündige ich Ihr Produkt.

 

Vielen Dank und viele Grüße

Joachim Lindenberg